Veränderungen sind unangenehm. Vor allem wenn wir seit Jahren oder gar Jahrzehnten in unserer Komfortzone festsitzen sind sie nicht nur unangenehm – nein, wir laufen vor ihnen davon. Aber warum eigentlich? Warum haben wir Menschen stets Angst vor dem Ungewissen, Ungesicherten? Warum bevorzugen wir es, 10 Jahre über den Job zu meckern, anstatt etwas Neues zu suchen? Warum benötigt es so viel Mut, um etwas zu ändern?
Meiner Ansicht nach gibt es viele Gründe und Antworten für diese Fragen. Einer der Hauptgründe ist, dass der Mensch schlichtweg faul ist und stets den bequemsten Weg bevorzugt. Irgendwie auch logisch – warum sich abmühen, wenn es anders auch geht. Haben wir erst einmal unser Nest aus allem, was wir zum Wohlfühlen benötigen, gebaut, so sinken wir von Zeit zu Zeit immer tiefer in die Komfortzone. Der Haken an der Sache: Aus dem Wohlfühlen wird früher oder später reine Bequemlichkeit – welche uns davon abhält Neues zu wagen und das kuschlig warme Nest zu verlassen.
Doch nicht nur die Bequemlichkeit legt uns Steine in die Wege, auch unsere Umwelt kann ein Hindernis darstellen. Immer wieder höre ich Sätze wie „Das kannst du doch nicht einfach so machen!“ oder „Bist du dir ganz sicher, dass du das willst? Was wäre, wenn … “. Zwei Antworten: Erstens: Doch, ich kann das einfach so machen. Ich muss es nur wollen. Zweitens: Nein, ich bin mir nich sicher, ob ich das wirklich will. Aber sind wir uns je 100% sicher? Und ist es nicht völlig egal, was passieren würde, wenn …? Viel zu oft geben wir an genau diesem Punkt nach und lassen unser Tun durch solche Fragen beeinflussen.
Aus gegebenen Anlass habe ich mich selbst viel mit Veränderungen und den damit verbundenen Ängsten beschäftigt. Dabei bin ich zu einem treffenden Entschluss gekommen: Es gibt drei Dinge von denen ich mir immer zu viel mache. Das wären Reis, Nudeln und Gedanken. Und damit meine ich nicht bloß die Gedanken von und an uns selbst, sondern auch Gedanken wie „Oh Gott, was könnten bloß die Nachbarn denken!“
Aber habt ihr schon mal jemanden sagen hören „Ich hätte diesen Schritt nie gehen dürfen, das war der reinste Fehler“ oder „Hätte ich bloß dieses Jobangebot nicht angenommen, meine alte Arbeit war viel schöner.“ ?. Natürlich gibt es gewisse Ausnahmen, jedoch bin ich der Meinung, dass 90% jener Menschen, die in ihrem Leben etwas Neues gewagt haben, rein gar nichts bereuen. Sie haben sich der Ungewissheit gestellt und haben eine neue Richtung auf dem Lebensweg eingeschlagen.
Und nun mein Appell, der sich nicht nur an alle Leserinnen und Leser, sondern auch an mich selbst richtet: Trauen wir uns, gehen wir neue Wege, wagen wir das Ungewisse und stürzen wir uns in ein Abenteuer. Das Leben hält so viele wunderschöne Orte, Momente und Bekanntschaften bereit, die darauf warten, entdeckt zu werden – und um dies zu tun, müssen wir unserer Komfortzone verlassen und Neues Wagen. Auch wenn es sich anfangs komisch anfühlt oder schmerzt. Es wird sich lohnen, da bin ich mir sicher.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine ruhige Weihnachtszeit, einen guten Rutsch ins neue Jahr und jede Menge Veränderungen!
Eure Carmen