Der Reflektor ist in der Fotografie kaum wegzudenken. Egal ob Profi-Fotograf oder Hobbyknipser, diese glänzende Scheibe ist ein wahres Multitalent. Warum auch ich stets einen Faltreflektor für Fotoshootings bei mir habe, erkläre ich dir in diesem Beitrag anhand von nützlichen Anwendungsbeispielen.
Anwendung Nr. 1: Aufhellen
Je eher der Shooting-Zeitpunkt sich dem Mittag nähert, desto höher steht logischerweise die Sonne. Wird nun ein Motiv abgelichtet, entstehen durch den Lichteinfall von oben Schatten unter den Augen, Nase und Hals. Besonders die Dunkelheit unter den Augen kann die Person müde wirken lassen.
Um die lästigen Schatten zu mindern und dem einen frischen Blick zu schenken, halte ich die silberne, goldene oder weiße Seite (je nach Geschmack) des Faltreflektors so, dass das Sonnenlicht von oben auf die Scheibe und dann in das Gesicht des Models projeziert wird. Ich schummle quasi künstlich Licht von unten dazu.
Neben der Schattenminimierung im Gesicht, zaubert der Reflektor ebenso einen hellen und runden Lichtreflex in die Augen.
Tipp: Um die Aufhellung so natürlich wie möglich aussehen zu lassen, vergrößere den Abstand zwischen Motiv und Reflektor. Somit fällt das reflektierte Licht weicher. Auf dem Beispielfoto war ich sehr nahe dran, da in diesem Moment der Himmel leicht bewölkt war.
Anwendung Nr. 2: Abdunkeln
Aber manchmal möchte man genau das Gegenteil einer Aufhellung erreichen. Zum Beispiel, um bei Portraits eine Seite des Gesichts abdzunkeln und somit den Kontrast zu verstärken.
Dies funktioniert mit der schwarzen Seite des Foto-Reflektors. Denn, wer im Physikunterricht aufgepasst hat, weiß: schwarze Flächen absorbieren Licht. Im Gegensatz zum ersten Anwendungsbeispiel wird hier kein Licht reflektiert, sondern “geschluckt”. Das Ergebnis ist eine Abdunkelung des gewünschten Bereichs.
Für den künstlichen Schatten halte ich ganz einfach die schwarze Seite an jene Stelle, an der ich gerne weniger Licht bzw. eine Abdunkelung hätte.
Anwendung Nr. 3: Weiches Licht
Strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel das Fotomodell direkt an, so spricht man von einem harten Licht. Für so manchen Bildstil ein cooles Element – denn der dadurch erzeugte Schatten fügt dem Foto Härte und Charakter hinzu.
Wünscht man sich jedoch eine ebenmäßige und weiche Ausleuchtung, so kann ein Diffusor wahre Wunder wirken. Die meisten Faltreflektoren verfügen über dieses Tool, indem man einfach den Reißverschluss öffnet und eine transparente Scheibe zum Vorschein kommt. Hält man diese dann zwischen Lichtquelle und Modell, so fällt das Licht automatisch weicher.
Ich persönlich wende die Diffusor-Funktion eher im Outdoorbereich an, da ich im Fotostudio ohnehin mit weichen Lichtformern arbeite.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten
Die Einsatzgebiete eines Foto-Reflektors gehen über die Steuerung von Lichtverhältnissen hinaus. So lässt sich ein handlicher Reflektor als manuelle Windmaschine umfunktionieren. Oder gar als Hintergrund für Portraitaufnahmen.
Und ganz banal, aber hilfreich: Unterlage für beispielsweise Klamotten, sollte die Wiese zu nass sein.
Foto-Reflektor kaufen
Das Angebot von Reflektoren ist vielfältig. Ich persönlich bevorzuge einen runden, handlichen 5-in-1-Reflektor. Angebracht am Kamerarucksack, habe ich ihn immer griffbereit und mit der kompakten Größe bin ich nicht zwingend auf eine Assistenz angewiesen.
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Wie du also siehst, lässt sich ein Reflektor vielseitig anwenden und hilft bei Lichtproblemen gerne aus der Patsche. Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Tipps mit auf dem Weg geben. Ansonsten bleibt mir nur über, dir Spaß mein Ausprobieren zu wünschen!